RE: Neidvoll geht die Welt zugrunde… - 2

Mein Neid hat sich immer gegen mich gerichtet, also mehr zu können mehr zu lernen um etwas zu erreichen.
An Stuhlbeinen zu sägen, neee, dazu hätte ich mich bücken müssen, oder dorthin zu kriechen. Beide Dinge mag ich aber schon gar nicht.
Geht etwas überhaupt nicht lasse ich es ganz und richte mein Augenmerk auf etwas zu Schaffendes.

Zitat von marietta im Beitrag #11

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# 10 | RE: Neidvoll geht die Welt zugrunde…
... materielle Güter, besseres Auto, größere Wohnung, schickere Möbel, überhaupt Eigentum, schützenswertes geht an mir vorbei
... und oft kam der Vorwurf, dass ich das Werk der Lebensarbeit, oder das Ergebnis dieser, nicht zu schätzen weiß

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Zitat von marietta im Beitrag #18

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[quote]... naaa geht doch!!

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Ein gutes Stichwort:Gerechtigkeitssinn.
An sich ist er eine lobenswerte Sache, der Sinn fuer Gerechtigkeit. Sich dafuer einzusetzen, dafuer zu kaempfen.
Aus Sicht des "Neiders" allerdings nochmals eine ganz andere Angelegenheit.
Nicht fuer die Schule, fuer das Leben lernen wir. Richtig, denn bereits in der Schule erfahren wir, dass Menschen nicht " gleich" geboren werden. Leistungen nicht immer nur nach Koennen und Fleiss bewertet werden, sondern - auch- nach Herkunft und Name. Diese Schule des Lebens setzt sich mitunter im Berufsleben fort. Ist es verwerflich, wenn dann ein Mensch das Leben und das Schicksal als ungerecht und damit Neid empfindet?

Neid als Folge von sozialer Ungerechtigkeit, daran mag die Welt zugrunde gehen.

Die Moral eines Landes bzw der Menschen eines Landes erkennt man daran, wie sie mit den Schwächsten umgehen. Alt und krank kann trotzdem reich bedeuten. Und die kennen die Sorgen der Unterschicht eher nicht...

...Neid und Gerechtigkeit würde ich strikt trennen. Denn das eine hat mit dem anderen m.E. nichts zu tun. Neid ist in meinen Augen eine negative Eigenschaft, die das jeweilige Klima und das eigene Wohlbefinden vergiftet.

M.E. wird "Neid" als Begründung bei sozialer Gerechtigkeit als Ausrede der herrschenden Schicht benutzt, um die sozialen Ungerechtigkeiten nicht abbauen zu müssen - sondern das Gegenteil. Sie noch zu verschärfen. "Neid" ist sogesehen die stärkste argumentatorische Waffe im Kampf der sozial besser gestellten gegen die absolute Mehrheit der schlechter gestellten Bevölkerung.

Zitat

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M.E. wird "Neid" als Begründung bei sozialer Gerechtigkeit als Ausrede der herrschenden Schicht benutzt, um die sozialen Ungerechtigkeiten nicht abbauen zu müssen - sondern das Gegenteil. Sie noch zu verschärfen. "Neid" ist sogesehen die stärkste argumentatorische Waffe im Kampf der sozial besser gestellten gegen die absolute Mehrheit der schlechter gestellten Bevölkerung.

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Ja, das sehe ich ganz genau so. Ich habe immer wieder festgestellt, dass, so ich Kritik an Zuständen äußerte und beispielsweise für Reichensteuern resp. Erhöhung der Steuern ab einer gewissen hohen Einkommensgrenze plädierte - ich attackiert wurde. Zuerst einmal als "Pfui Linke" geschmäht, so als sei das jemand, der kleine Kinder frisst. Verstärkt nannte man mich dann auch eine "Kommunistin". Und dann wurde mir automatisch angeblicher Neid unterstellt. Oftmals noch in der Art, als sei ich "Unterschicht" etc. Und wollte "Omas klein Häuschen" okkupieren. ;-)))
Natürlich ist das die einzige dümmliche Waffe. Denn tatsächlich KÖNNTE ja niemand etwas gegen Gerechtigkeit haben. Die z.B. der weiter klaffenden Schere zwischen Arm und Reich Einhalt gebieten könnte.

@Marietta
Das war kein Angriff gegen dich sondern eine Vervollständigung deiner Aussage

@Opferrolle
Ich sprach von den real Schwächsten - nicht von den Pseudoschwächsten... Ja, in unsrem Land wird die Opferrolle stark zelebriert - aber es geht noch deutlich stärker, siehe FR z.B.

Dieser Opferkult und die dadurch falsch verstandene Solidaritätserwartung ist eines der grössten Probleme unsres Landes. Und gleichzeitig die mächtigeste Waffe der Gegnerschaft - solange wir es nicht schaffen, die Hilfe denen zu leisten, sie sie real brauchen, solange werden wir immer ein Problem haben

Zitat von Rubinia im Beitrag #26

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Zitat

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M.E. wird "Neid" als Begründung bei sozialer Gerechtigkeit als Ausrede der herrschenden Schicht benutzt, um die sozialen Ungerechtigkeiten nicht abbauen zu müssen - sondern das Gegenteil. Sie noch zu verschärfen. "Neid" ist sogesehen die stärkste argumentatorische Waffe im Kampf der sozial besser gestellten gegen die absolute Mehrheit der schlechter gestellten Bevölkerung.

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Ja, das sehe ich ganz genau so. Ich habe immer wieder festgestellt, dass, so ich Kritik an Zuständen äußerte und beispielsweise für Reichensteuern resp. Erhöhung der Steuern ab einer gewissen hohen Einkommensgrenze plädierte - ich attackiert wurde. Zuerst einmal als "Pfui Linke" geschmäht, so als sei das jemand, der kleine Kinder frisst. Verstärkt nannte man mich dann auch eine "Kommunistin". Und dann wurde mir automatisch angeblicher Neid unterstellt. Oftmals noch in der Art, als sei ich "Unterschicht" etc. Und wollte "Omas klein Häuschen" okkupieren. ;-)))
Natürlich ist das die einzige dümmliche Waffe. Denn tatsächlich KÖNNTE ja niemand etwas gegen Gerechtigkeit haben. Die z.B. der weiter klaffenden Schere zwischen Arm und Reich Einhalt gebieten könnte.

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Da ich zu den besser verdienenden gehöre, gibts gleich ein aber...

...und das nennt sich Schweiz. Das Geheimnis des Erfolges dieses Landes liegt darin, dass die erwirtschafteten Steuergelder deutlich verantwortungsbewusster und effektiver eingesetzt werden als in DE. Die Schweiz schafft das Kunsstück, trotz deutlich höherer Gehälter und Preise bei gleichzeitig wesentlich niedrigeren Steuern eine bessere Infrastruktur, ein besseres Bildungswesen, eine wesentlich bessere Sozialarchitektur, ein bessere Krankenkassenindustrie, ein gerechteres Rentenwesen usw. zu haben.

Wie ist das möglich? Ganz einfach - der Staat ist real Dienstleister für den Bürger. Und nicht wie in DE umgekehrt. Ziel ist es, möglichst viel dem Bürger anzubieten, bei möglichst geringen Steuersätzen. Übrigens kennt die Schweiz Vermögenssteuern. Und niemand hat ein Problem damit....

DE könnte problemfrei die Steuern halbieren ohne Einbussen in den angebotenen Leistungen - einzige Nebenbedingung: der Staat müsste endlich die gleichen Anforderungen an seine Angestellten und Politiker stellen wie dies die Privatwirtschaft tut. Zugegeben, ein hoffnungsloses Unterfangen...

Oh ja, ctulhu, die Schweiz ist da Deutschland durchaus in diversen Dingen voraus. Aber wir hier in Deutschland müssen es nun einmal so nehmen, wie es ist. Und das ist nicht gut! Geprägt vom Neoliberalismus, resp. Kapital- und Gewinnsucht. Verteilung von unten nach oben. Wobei dann viele(s) auf der Strecke bleiben.
Was man in Deutschland immer wieder sieht, das ist diese "es steht mir zu"-Mentalität. Besonders ausgeprägt bei denjenigen, wo ein bisschen "mehr" lediglich so etwas wie ein Obolus für die Portokasse ist. Aber die "Gerechtigkeit" der Gesetzgebung, nennt sich: Alle sind gleich zu behandeln, wobei de facto dann allerdings das "gleich und gleicher" zum Tragen kommt, gebietet es.

Ich nenne mal ein Beispiel. Die hochdotierte Geschäftsfrau, Unternehmersgattin, die ihre Kinderschar der Obhut von Nannies anvertraut, erhält Kindergeld und "Herdprämie". Hier z.B. denke ich, dass ab einer bestimmten Einkommens- resp. "Nicht-Bedürftigkeitsgrenze" dieses nicht gezahlt werden sollte. Darin ersparte Steuergelder könnten sinnvoller in anderes - Bildung etc. - fließen.

Ich glaube, dass die Schweiz auch keinen solch überbordernden Bürokratismus hat und die (Steuer)Gesetze übersichtlicher und einfacher sind.

Die Schweiz hat etwas, was man durchaus kritisieren kann, im grossen und ganzen aber super funktioniert: Basisdemokratie kombiniert mit lokaler Steuerhoheit. Was zwangsweise zu einem Wettbewerb bereits auf Gemeindeebene führt - und das zum Wohle aller.

Bürokratie gibt es auch in der Schweiz. Teilweise um Welten bizarrer. Google mal "swiss finish"... Die Schweiz übernimmt sämtliche EU-Verordnungen und sattelt nochmals eins oben drauf. Was hier an wettbewerbs- und verbraucherfeindlichen Gesetzen existiert. Dagegen ist DE ein Paradies (heisst - nicht alles in DE ist schlimm :) )

Die Steuergesetze sind tatsächlich einfacher - wenn man 3 Steuerzentralen: Bund, Kanton und Gemeinden als einfacher bezeichnet. Ausnahmen gibts hier auch in Unmengen - und genauso der Fehlglaube, dass man die Steuererklärung problemfrei selbst machen kann, weil ja alles so super erklärt ist... Es gibt nur deutlich weniger Ausnahmen als in DE. Dafür gibt es hier die Hochzeitsstrafe... Auch geil. Kannte ich bis dato nicht, dass man bei zwei Einkommen durch Heiraten finanziell schlechter da steht als im Konkubinat... Erklärt übrigens, warum in der Schweiz immer weniger Menschen heiraten...

Tja, und mit Gerechtigkeit ist es so eine Sache - alles muss sein Mass haben. Höhere Steuern sind grundsätzlich nur dann sinnvoll, wenn sie auch zum Nutzen der Allgemeinheit eingesetzt werden. Ansonsten führt es stärker zu Frust und Steuerhinterziehung - und die ganze Aktion geht nach hinten los (siehe Frankreich, siehe Skandinavien - wer ein real hohes Einkommen hat, wohnt dort einfach nicht...). Real ist es so, dass in Deutschland ein gigantisches Sparpotential auf seiten des öffentlichen Dienstes liegen - diese Gelder sinnvoll investiert, und die ganze Steuerproblematik hätte sich erledigt. An der Börse heisst es, man solch schlechtem Geld nicht noch mehr hinterher werfen. Gleiches gilt für den Staat - er soll erstmal seine Hausaufgaben erledigen, bevor er weiter an der eigenen Substanz sägt...

Bezüglich der Steuergerechtigkeit, hier mal ein intressanter Artikel: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...d-a-711328.html

=> Was DE braucht, ist endlich eine Reform seiner Renten- und Sozialsysteme. Am besten auch hier nach dem Vorbild der Schweiz.... Denn diese sind die eigentlichen Hauptausgabenblöcke bei Ottonormalbürger.