RE: ... Fachkräfte - 2

Mit dem Fordern ist auch so eine Sache - mittlerweile sind flache Hierarchien ja usus geworden. Diese Hierarchien haben aber einen Nachteil: der Chef hat keine Ahnung von der Materie. Für die meisten ist der erreichte Ist-Zustand genau das, was sie wollten. Ergo investieren sie ihre Kraft und Zeit lieber in ein schönes, relaxtes Arbeitsleben als in den Arbeitgeber. Zu pauschal? Leider nein. Wenn die Leute weniger Zeit investieren würden, ihren Vorgesetzten zu erklären, warum die Arbeit so lange dauert, dann wäre schon mal - überspitzt gesagt - die Hälfte der Zeit eingespart. Finanziell lässt sich hier nicht mehr viel machen - die Leute in dem Bereich verdienen ausreichend gut. An echter Weiterbildung sind die meisten auch nicht interessiert - denn das bedeutet automatisch mehr Stress und Arbeit bei defacto gleichem Lohn.

Wie willst du also effektiv Anreize in einem Bereich setzen, in dem Erfolg auf neutralem Wege nicht messbar ist? Und dem Chef das nötige Wissen fehlt, um die Leistung seiner Untergebenen korrekt einzuordnen?

Als Ex-Geschäftsführer in einem Betrieb des Maschinenbau muß ich sagen es geht auch hier ähnlich zu. Nur es gab einen entscheidenden Unterschied bei meinen Vorgängern und auch bei mir: Wir wußten was anliegt und kannten die Technik und kennen sie noch. Gelegentlich trete ich noch als Berater auf oft auch zusammen mit Willy, außerdem sind wir im Nachhilfeunterricht der LEHRLINGE tätig da dort zu wenig Wissen vorhanden ist.

So, jetzt mal Kritik an dieser "Fachkraeftemagelnörgelei":
Heute wird -mal wieder-festgestellt, dass die Anzahl der Lehrstellensuchenden immer geringer wird, dass kaum mehr jemand den dualen Bildungsweg beschreiten will. Und gleich hat Gründe parat; die Jungen, von denen es bekanntermassen immer weniger gibt, gehen lieber studieren. Witzig ist allerdings auch: die Ausbildungsbetriebe haben ihre Anforderungen kontinuierlich erhöht, Hauptschüler fallen gänzlich durchs RAster. Und noch was kommt hinzu: die Firmen steigen ganz bewusst aus der Ausbilgung aus, weil zu teuer. Und zu wenig anwesend, damit eben nicht "voll einsetzbar". Umgekehrt: die vielen Leute, die jetzt studieren wollen, fallen dann als Arbeitssuchende etwas später der Allgemeinheit zur LAst; weil wir ja noch nicht genug arbeitslose Akademiker haben. SO löst man jedenfalls den beschriebenen Mangel, der faktisch nicht mal existieren müsste, nicht auf. Im Gegenteil, man subventioniert kreuz und quer durchs Land die armen Arbeitgeber auf Steuerzahlers Kosten, die lachen sich ins Fäustchen und suchen ganz ungeniert ihre "Fachkraefte" im Ausland. Oder man setzt falsche Anreize: siehe Ärztemangel auf dem Land. Allein mit Geld kommt man dem nicht bei. Denn da muss man mehr arbeiten und das will man ja nicht. Und da gibt es bestimmt noch mehr Beispiele, ich denke da an die Bestrebung "Industrie 4.0"; es gäbe da Unmengen neue Stellen-klar aber auchdie Frage, wohin mit den "Ausgemusterten"?? Hauptsache, wir unterstützen die am lautesten Schreienden. Den HAndwerker fragt keiner mehr, der hat ohnehin schlechte KArten-nur wer repariert all die tollen Dinge, die der Mensch unbedingt haben will/ muss oder wer erbaut die ganzen "Sonderwünsche" der werten Kundschaft????
Eine in meinen Augen vollkommen fehlgesteuerte und wenig zuende gedachte ENtwicklung, die die Probleme sicher nicht mehr löst, aber verstärken hilft.

Ja, Marietta,
das habe ich in zwei Firmen selber erlebt; diese Einstellung griff irgendwann in den Anfängen der 80er JAhre um sich, als man sich mehr um Gewinne zu kümmern gedachte. Das war ein einfacher Weg: erst wurden die Anzahl der Lehrlinge kontinuierlich weniger, dann stieg man ganz aus, weil diese ja auch Meister mit der Fort-und Weiterbildung gebunden haben, die man an anderer Stelle nicht voll einsetzen konnte. Und damit man mehr sieben konnte, wurden von Jahr zu JAhr die Anforderungen erhöht. Wo einst ein Hauptschüler noch Chancen hatte, wurde einfach als Grundbedingung Realschule verlangt; das war der Anfang. Des weiteren kam die Vernachlässigung der Schulbildung über viele Jahre hinzu und nicht zuletzt auch das Problem der Zunahme von "Ausländern" in den Grundschulen, wodurch das Gesamtbildungsniveau noch einmal sank. Und heute? Schau dich mal in den HAuptschulen um, wieviel Prozent da Migrantionshintergrund haben. Das sind aus unterschiedlichsten Gründen die Verlierer bei JEDER Ausbildung.
Die heute noch ausbildenden kleinen und mittleren Betriebe müssen sich durch jede Menge Bürokratie durchbeißen, müssen "Blockunterricht" ertragen, können die Lehrlingen wirklich nur begrenzt einsetzen, müssen bestimmte Gehälter für wenig Leistung zahlen; was bleibt? Nicht mehr auszubilden. Ist zwar längerfristig betrachtet ein Fehler, erspart aber jede Menge Geld und -ganz wichtig-Ärger.
Die RAhmenbedingungen für eine vernünftige Ausbildung haben sich im LAufe der JAhre ebenso verändert wie die "Wünsche" defr BErufsanfänger, die nicht mehr bereit waren und sind, "klein" anzufangen. Alle wollen gleich 3000 Euro am besten netto verdienen. Und nicht ganz schuldlos sind da auch Eltern und der weit verbreitete Irrtum an die Allmacht des Geldes....
Aber das ist ein anderes Thema.....
PS
Frag mal bei Willy und Andreas nach; ich glaube, dass du von denen eine ähnliche Meinung hören wirst.....

Da komme ich ja gerade richtig.
Uni, du hast so ganz unrecht nicht, mein Betrieb bildet jedoch immer noch aus weil es in diesem Bereich nicht so einfach ist gute Fachkräfte zu finden bzw. im Ausland mit dem Lasso zu fangen.
Tatsache ist: Durch ständige Einflußnahme des Staates in der Schulbildung und dann in der Berufsausbildung siehe Autoschlosser - Mechatroniker bzw. der Maschinenschlosser ebenfalls jetzt Mechatroniker, bei dieser Ausbildung kommt jedoch nichts heraus. Unser Betrieb hat daher Nachhilfeunterricht für die Lehrlinge angefangen und dafür einen, wie üblich arbeitslosen Lehrer eingefangen, die Kosten dafür werden mittlerweile von vier Betrieben getragen die ebenfalls ihre Stifte schicken, auffallend dabei ist auch Abiturienten sind so blöd Du kannst sie mit der Hand fangen, Rechtschreibung inkl. Formulierungsfähigkeit geht bei ALLEN eher gegen Null. Das übliche, damals Fachrechnen, ist nicht das gelbe vom Ei. Was soll ausser Nachhilfe da noch gemacht werden. Die ganze Chose kostet Geld welches von den Betrieben erarbeitet werden muß, allerdings ist hier die Ausbildung immer noch besser wie es in vielen Ländern sonst ist.
Nur finde mal einen Fachmann der nicht nur studiert hat sondern der sich auch an den Amboß stellt um zu zeigen was er meint, leider tun so etwas selbst die Meister nicht mehr weil sie ja Mechatroniker und keine Schlosser mehr sind.
Ich habe in meiner aktiven Zeit als geschäftsführender Gesellschafter reichlich privates Geld in die Firma gesteckt damit sie ohne Banken und ohne Entlassungen über die Runden kommt. Es war möglich, die Firma hat nicht nur überlebt sondern es gab keine Entlassungen, auch Kurzarbeit nicht, Kurzarbeit ist HEUTE Betrug an den Mitarbeitern und der Firma.
Fachkräfte kommen im Maschinenbau jedenfalls nicht aus dem Ausland ohne massive zusätzliche betriebliche Zusatzausbildung nicht zuletzt bei der mangelnden Sprachfähigkeit. Wie oft habe ich gehört: Kann ich, mache ich, so macht man es besser. Nein keiner dieser Besserkönner bekamen den Arm an die Wand, es waren Blindgänger. Ausländische Fachkräfte können in der Regel am Fließband stehen aber nicht in hochspezialisierten Betrieben.
Aber eine Sache bleibt bestehen die schlechte Ausbildung ist nicht nur die Sache der Betriebe sondern auch der Schulen und auch der Universitäten bzw. Hochschulen.
Der Maschinenbauingenieur VDI mußte einen Beruf erlernt haben, jetzt nicht mehr, der damalige Dipl.Ing. wurde als Tintenpisser oder Sesselfurzer gesehen und erlebt, heute sind allen Studienabgänger dieses Faches nur mit einem Praktikum gesegnet, nur wenige haben einen handwerklichen Beruf erlernt.
Was kommt mit solchen Leuten herum? Nichts, Nix, überhaupt Nix.
Solche Spinner wie unseren Willy gab es schon damals selten, jetzt wäre er wohl in der Klatsche unter Dauerbeobachtung.

Es geht weiter: Ich mußte als Stift, Maschinenschlosser, Feilen bis der Arzt kommt, an die Drehbank bis ich runde Augen hatte, an die Fräsbank, an die Hobelmaschine, Schleifmaschine.
Schweißen natürlich auch, autogenes Schweißen, Elektroschweißen, an den Amboß bis das Wasser im Arm kochte. Freitags wurde ab 13:00 Uhr der Besen geschwungen, gestorben sind wir nicht, aber gelernt haben wir.
Heute grinst mir so ein Mechatroniker im Büro entgegen, weil sie ja wissen müssen wie man ein Angebot schreibt, wie eine Rechnung aussehen muß usw. was für ein Schwachsinn ist so etwas denn, ein Schlosser schreibt keine Angebote oder Rechnungen, wie blöd sind solche Ausbildungsgänge die die Lehrlinge von einer anständigen praktischen Ausbildung fernhalten.

Es würde gesagt das heutzutage die hauptschüler nicht mehr gerne genommen werden, Dabei hat es sich gezeigt das sie in die ausbildung, sehr gewissenhaft und freundlich wie hilfsbereit waren. Und durch praktisches arbeiten im grunde die andern die ein höheren schuldbildung hatten, sie nicht schlechter waren.

Sah mal auf SAT! ein dachdeckermeister, er wr mehrmals im fernsehen das er keine leute bekam vor sein betrieb. Nur er stellte erdkundefragen, das was man nich tbraucht. Stellte also das algemeinwissen von den jugendlichen sehr schlecht da.

Nur frage ich unser dachdeckermeister der sagt, er machte erfahrung das wenn die note schlecht ist in Mathe was die schule betrifft, das dies nicht bedeutet das diese Person nicht klasse ist im räumliches denken wenn er praktisch tätig ist. Geht unser sohn genauso.

Manchmal frage ich, nur ich kann es nicht beantworten, reden wir zuviel von Bildung, sodass wir wichtige dinge vergessen.

Denke an das gespräch vor kurzum mit eine ehmalige schuldirektor, der sagte, der Firma rief an, sagt ich habe ein junge Mann hier, schlechte noten nur er macht auf mich trotzdem ein guten eindrück, wie sieht es aus. Und er sagt wie oft konnte ich sagen, geben sie ihm eine chance, denke ihr werdet dies nicht bereuen.

Nur leider ist alles anders. Neue zeiten. Bringen auch viele unsicherheiten.

Klompje, es ist richtig, Hauptschüler wären für das Handwerk geeignet, nur die Lehrinhalte sind idiotisch wie ich bereits beschrieben habe. Ein Dachdecker, ein Installateur, ein Schlosser kann durchaus auch ein Hauptschüler sein. Darüber hinaus sind viel dieser Hauptschüler das was salopp, aber richtiger Weise, als Spätentwickler bezeichnet wird. Die besten Handwerker in meinem Betrieb waren Volks- und Hauptschüler von denen wollte jeder sein Geld verdienen und hat seinen Beruf nicht als Fahrstuhl ins Studium gesehen.

Hey;Andreas,
auf den Willy lass ich mal GARNICHTS kommen. Der ist/war nämlich genau so bekloppt wie ich. SO!! Aber grundsätzlich sind solche Betriebe, die du mal geführt hast, eher unter "hochspezialisiert" zu führen. Da ist die Eigenleistung in puncto Ausbildung ein Muss. Dass du heute aus welcher Schule auch immer zu über 70% Nieten ziehst, ist indes nicht verwunderlich, weil die uns beigebrachten Grundkenntnisse einfach nicht mehr gelehrt werden und als Ballast abgetan wurden. Die diversen "Bildungsreformen" so man bereit ist die so zu nennen, haben eher das Gegenteil bewirkt, den Praxisbezug grundsätzlich aus den Augen verloren und im wahrsten Sinne des Wortes "Fachidioten" herangezogen, die man nur nach langer "Einarbeitungszeit" für begrenzte Dinge einsetzen kann.Andererseit: was sind denn heute eigentlich noch Bildungs-ZIELE? Das habe ich mich schon gefragt, als ich in mehreren JAhren diese Schulpraktikanten vorgesetzt bekam;gut das waren im Schnitt Bürschchen von 14 Jahren, aberso wenig Ahnung von "REchentricks" oder Berichtswesen oder technischem Zeichnen(ansatzweise) Perspektivendarstellung oder einfach "Aufsatz" schreiben hatte ich nicht erwartet, von so manchem Desinteresse garnicht zu reden.
Da kommt man schon mal ins Grübeln, ob man sich die Mühe einer Ausbildung macht, besonders bei kleineren Betrieben.....

Uni vielleich tliest es sich blöd.

Nur sind wir nicht schuld, Immer bildung bildung. Was ist Bildung? Was soll dies im ganzen darstelllen?

Nur wissen? Schuhmacher bleibe bei deine leisten, ein altes sprichwort. Mit leibe gemacht, wird doch meist gut oder? Heute wie oft fusch am bau.

naja ich will im grudn nich tmehr zu tief auf etliche seingehen.

hatte ich oft.. verstehen tue ich so manches nicht. Dazu reicht meine art von bildung nicht.

Stimmt Uni was Du da schreibst, aber nee auf Willy lasse ich auch nichts kommen. Unser Rumpelstilzchen ist ein feiner Kerl, schließlich sind wir befreundet. Ich habe sein Technisches Büro inkl. Name übernommen und ihn dann eingestellt. Wir arbeiten in meinem Ex-Betrieb als Referenten im Ausbildungsbereich und auch noch in der Entwicklung. Schade das Willy nicht zu seiner aktiven Zeit bei uns angefangen hat, die Buden hätten wir aufgemischt. Ich habe damals eine Automatendreherei aufgemacht und eine Firma die sich mit Plasmaschneiden und Laserschneiden befasst hat, in solchen Betriebe hätte Willy perfekt gepasst, er ist ein universell ausgebildeter Typ.

Zitat von Klompje im Beitrag #26

---

Uni vielleich tliest es sich blöd.

Nur sind wir nicht schuld, Immer bildung bildung. Was ist Bildung? Was soll dies im ganzen darstelllen?

Nur wissen? Schuhmacher bleibe bei deine leisten, ein altes sprichwort. Mit leibe gemacht, wird doch meist gut oder? Heute wie oft fusch am bau.

naja ich will im grudn nich tmehr zu tief auf etliche seingehen.

hatte ich oft.. verstehen tue ich so manches nicht. Dazu reicht meine art von bildung nicht.

---

Klompje,
eine gute Allgemeinbildung ist schon mal nicht von der HAnd zu weisen, besonders, wenn man in seinem Beruf mit Kundschaft zu tun hat, der man auch gegenübertreten muss. Das ist das eine, und ich persönlich halte das grundsätzlich für erforderlich. DAs Andere ist die Beurteilung; wie du richtig erkannt hast, sind die wenigsten Hauptschäler nicht "berufsfähig" sondern man muss sie FÜHREN, ihnen eine Chance ANBIETEN, sich zu ZEIGEN. Dazu haben die Firmen allerdings oft weder Lust noch ZEit; also werden diese einfach in keiner Bewerbung mehr berücksichtigt. Das weitere Problem sind eben besagte Lernziele, die sich immer weiter von jeglicher Praxis entfernt haben. Mit Theorie kann ich keinen Drehmomentschlüssel handhaben.....

Andreas..Uni

Vielleicht liest es sich nochmal blöd.

Nur wir müssen wieder mehr vertrauen bekommen was unser Kinder betrifft. meine güte haben wir kein vertrauen was unsere generation zustande gerbacht hat?

Glaube ich an ein jugendlichen, er wird eher versuchen mich nicht zu enttäsuchen als umgedreht. Also wieder mehr dran glauben. Dann klappt es bestimmt besser ;-)

und ein schlechte ach die gibt es immer mal. Nur leider bleiben die oft in errinerung.