B R D » In Treue fest

Angeregt durch mehrere Stellungnahmen zur Verläßlichkeit und Berechenbarkeit der USA gegenüber ihren "Partnern" - also auch uns - zuletzt auf dem thread "US-Atombomber über Europa" - hier einige kurze Gedanken:

marietta, Sie äußern unbedingtes - Willy und universumtv, eingeschränktes - Vertrauen in die Verläßlichkeit "unserer Freunde in Amerika" [ W.Brandt ].

Ich sehe mich in der Fraktion der Skeptiker.

Immerhin waren im "Kalten Krieg" Teile des Bundesgebietes und - natürlich die DDR und Berlin ( mitsamt marietta und A.v.B. ) - als "Pufferzone" ausgewiesen. Soll heißen, im Fall der Fälle ( ein anderer Verlauf der Kuba-Krise usw. ...), hätte man uns fröhlich eingeheizt. Wenn nötig auch mit den Errungenschaften der modernen Wissenschaft, der Kernspaltung. Entsprechende Aufmarschpläne sind inzwischen bekannt!

Die immer wieder beschworene Solidarität ( mit dem "alten Euopa" [ Donald Rumsfeld ]) ist vielleicht doch nicht ganz so "ehern" wie die Sonntagsreden von "Laurel Me. und Hardy Ob." uns glauben machen wollen. Fragen Sie mal im Irak nach, wie sowas geht:

Als Gegengewicht zum verhaßten Iran hatte man sie mit allerlei Waffen versorgt ( auch die immer wieder publizistisch ausgeschlachteten Gas-Kampftoffe trugen den Stempel "Made in USA" ). Man hat Saddam Hussein der Unterstützung durch die USA versichert.

Was aus ihm und dem Irak geworden ist, setze ich als bekannt voraus.


Galt noch bei Willem II:

"In Treue fest"!

So ist der Wahlspruch unserer transatlantischen Freunde, die sich selber ja gern als

"Gods own country" bezeichnen:

"Right or wrong - my country"!

Artur,
dem kann ich-bedauerlicherweise-nur zustimmen, denn gerade unsere Besatzer werden sich, wenn politisch opportun, ebenso schnell von einer Partnerschaft verabschieden, wie man Krieggsschauplätze generiert. Irgendeinen Treueschwur gibt es nicht, jegliche Aussageist der Kategorie "Sonntagsrede" zuzuordnen. Man sollte hierbesonders misstrauisch BLEIBEN.....

Marietta, vielleicht täusche ich mich, aber deine Empfindungen entspringen eher einer gewissen Dankbarkeit, die zum DAMALIGEN Zeitpunkt sicher berechtigt war und vielmehr einer Erinnerung und eben jenen Erzählungen entspringen, nicht aber der mehr der Jetztzeit zuzuordnen sein dürften, besonders mit dem jetzigen Wissen....

Ein sehr eingeschränktes Vertrauen zu den USA. Die USA haben für mich, gerade durch Leute wie Rummmsfeld und Alki Bush stark an Sympathie und Vertrauen verloren. Allerdings Rußland unter Putin in viel stärkere Maße da ich Putin überhaupt nicht über den Weg traue. Der letzte faire US - Präsident war moralisch (was Frauen betrifft) fragwürdig hat aber politisch relativ fair gehandelt alles was nach Clinton kam war einfach Schrott.
Treue zu den USA ist auf der Strecke geblieben, da sind selbst die Inselaffen und Griechen vertrauenswürdiger.

Dei letzter Absatz ist es. Und der Rest ist genau das: Argwohn. Ich bin auch mit den "Errungenschaften" aufgewachsen, habe mich aber nicht gerne verbiegen lassen, wie ein Grossteil unserer Generation. Nicht das ich dich jetzt dazuzähle, versteh das nicht falsch. Aber der Einfluss ist mir persönlich etwas zu gröss und bestimmend geworden, und darunter hat wohl auch eine gesunde Kritikfähigkeit gelitten.....

Du hast es gut beschrieben Marie so ähnlich ging es mir mit den USA bis Bush seit diesem Kerl sind die USA genau so wenig vertrauenswürdig wie Rußland. Schade zumal ich durch den versoffenen Jelzin Vertrauen zu diesem Land aufgebaut hatte.

@marietta, #3, #6

Zwei Beiträge, die es verdienen in die "hall of fame" einzuziehen!

Durch Ihre sehr persönliche Schilderung wird Ihre differenzierte Haltung zu den USA deutlich, gewinnt auch "marietta" an Profil, Kontur und Farbe. Ja, die kleinen und großen geschilderten Vorlieben, Gewohnheiten. Erlebnisse lassen den Menschen "marietta" ein Stück weit greifbar werden!

Einen Moment lang sah ich Sie vor meinem geistigen Auge ( ja ich habe sowas ) auf dem Rock'n Roll-Parkett herumhopsen!


Selbstverständlich will ich Ihnen antworten, jedoch ...

"Der Graf lässt sich entschuldigen, er ist" nicht "zu Schiff nach Frankreich", sondern er ist bis morgen nachmittag ausgelastet.

Bis dann


Gruß

A.v.B.

In Hamburg waren es die Tommys die als Besatzer da waren, ihre Kaserne war die ehemalige Funkerkaserne der Wehrmacht und davor schon eine Kaserne der kaiserlichen Reichswehr, zwischendurch Quartier der Flüchtlinge des ersten Weltkrieges. Diese Kaserne lag an einer Stadtrandsiedlung für Kindereiche Arbeiterfamilien dort sind wir, Andreas und ich aufgewachsen. Dort war Andreas Vater Militärpolizist der Engländer. Die Hamburger und die Engländer waren nicht lange "Feinde" dazu waren sie sich zu ähnlich. Außerdem gab es dort einen Militärpolizist der uns Kinder mit Pfannenkuchen versorgte auf einem Kanonenofen in seinem Wachwagen hat er die Dinger gemacht. Dieser Mann ist in Hamburg geblieben und hat geheiratet, ich habe ihn häufiger auf der Straße getroffen, er ist wohl fas 90 Jahre alt geworden und war mit einer geistig stark zurückgebliebenen Tochter geschlagen, sie ist 2 Jahre vor ihrem Vater verstorben.