B R D » ...die Einheit, die noch keine ist....

Kohl hats doch versprochen. Blühende Landschaften. Und an manchen Stellen stimmt das sogar. Mit mehreren Billionen Euro teuer erkauft. Und mit höchst unterschiedlichen Erfolgen. Allein bei der Wirtschaftsleistung hinken sie weiter hinterher, die-unbezahlbare- Gesinnung lässt sich einfach nicht ändern. Und wir veranstalten teure Feiern für ein Jubiläum, das eigentlich keines sein kann, wenn man jetzt den Westen betrachtet, näher betrachtet. Wahrlich kein Grund zum Jubel, in vielerlei Hinsicht.....ich hatte mir mehr Vernunft erwartet und eine gewisse Kontinuität bei der Entwicklung in Ost UND West.

Marietta, hatten wir das nicht schon mal? Die Altnazis sassen doch auch gleich wieder an irgendwelchen wichtigen Schaltstellen, und Leute wie Adenauer haben dafür gesorgt, dass die unbehelligt ausserdem Karriere machen konnten.......aber das ist heute kaum mehr ein Thema. Eine Einigkeit wird es erst nach mehreren Generationen geben können, die wirtschaftliche Gleichstellung ist ja angeblich auch noch nicht vollzogen, und so mancher wird diese Vereinigung im Nachhinein wohl auch verfluchen....Und die heute stattfindenden Jubelfeiern und tollen Auftritte von irgendwelchen Staatstragenden Heinis incl. BP ändern nichts an den Tatsachen, dass es immer noch und in man herHinsicht verstärkte Vorbehalte gibt und geben wird.
Ich kann weder dem Tag noch dem Ereignis allzu viel abgewinnen, sorry, weil ich mich seit Jahrzehnten auch anlässlich dessen betrogen und belogen fühle....

...und ein Zusammenwachsen passiert (vielleicht!!) erst in zwei Generationen, also dann, wenn die nach 1990 geborenen Enkel haben. Vorher wohl eher nicht...und ich halte von den Feiern an diesem Tag ÜBERHAUPT nichts! Das zeigt auch nur die bestehenden Unterschiede auf, die in jeder Rede immer wieder zur Sprache kommen....

Das wird wohl stimmen, marietta! Und ich betrachte das mit ebensolcher Distanz wie die uns aufgezwungenen Dauerschuldgefühle. Die Wiedervereinigung ist wohl auch kein Ruhmesblatt in unserer Geschichte. Und seien wir mal ehrlich, sie fand ja auch auf äusseren Druck statt. Und dass es so ist wie es jetzt ist und empfunden wird, ist zum ganz entscheidenden Teil Schuld der Raffzähne, die diesen Teil der BRD als BEUTE betrachtet haben. Es wird noch Jahrzehnte dauern bis der Vorgang verarbeitet sein wird.....unzufrieden, ja, auch das ist trotz aller Gelder, die dahin geflossen sind, ein Teil dieser Beutementalität. Und die macht sich auch deutlich in den jeweiligen Wahlen bemerkbar. Nur wird das wohl wahrgenommen, ausgewertet, aber nach recht kurzer Zeit wieder im täglichen Geschäft einer selbstzufriedenen ignoranten Regierung untergehen, oder glaubst du an das Geschwätz jedweder Partei?? Schau mal jenseits der Hauptrouten und abseits der tollen Renovierungen jenseits der Städte....und frag mal den "kleinen Mann", da fällt dir auf, wos klemmt. Andererseits wurde hierzulande der Westen in vielen Dingen einfach vernachlässigt, die Kommunen alleingelassen und immer mehr staatliche Hoheitsaufgaben delegiert. So nach und nach kommt man dahinter, was es aufzuholen gilt....und Geldmangel ist und war es nicht, wie man sehen konnte....markantes Beispiel die Flüchtlingskrise...und genauso empfinden es die Leute, mittlerweile auch hier. Heute morgen wurde die Generation der Jungen befragt, die nach diesem Tag geboren wurden, was denen zu diesem Tag einfällt. Es fehlte fast durchgängig ein Bezug zu diesem Ereignis. Und auch hier kam dasThema Geld zur Sprache....das geschah übrigens auf dem Fest in Mainz anlässlich dieses Tagess, und etliche fanden, dass das kein Tag zum Feiern ist......

Es hängt eventuell auch an der Gewohnheit zu einem totalitären Regime sonst wäre der AfD nicht so hoch im "Osten". Aber es wirklich zu beurteilen dazu fehlt mir die Anschauung als "Wessi" im "Ossiland" zu leben, nur einmal dort Urlaub zu machen ist zu wenig. Außerdem sind meine Verwandten dort schon immer "prowestlich" gewesen.

Marietta erst nach Ablauf von mehr als einer Generation wird sich überhaupt was ändern können. Ausser man hält das Gedankengut so hoch wie wir mit der nazizeit. ...

Nee, marietta, das Thema isses ja auch nich allein, wirkte nur als Katalysator. Es ist auch eine Erwartungshaltung, die dahinter steht. Und die wir einfach nicht erfüllen konnten und wollten. Die Märchen eines Kohl dann noch dazugerechnet, und schon haben wir die Mixtur. Und noch was, die DDR hatte einst jede Menge so genannter Fremdarbeiter aus "Bruderstaaten" , die sie auch ausnutzten und NICHT pamperten. Jetzt wollten die Bewohner mit einem Schlag sehr schnell alles auf einmal haben, was die WESSIS auch hatten...und das ging nicht schnell genug. Und gerade DRÜBEN hat die rechte szene schon lange einen hohen Einfluss gehabt...ob das wohl so ne Art Gewohnheit war??
Trotzdem haben die Regierungsheinis, und das sind in dieser Zeitspanne eben die Schwarzen gewesen, eine guten Teil dazu beigetragen, dass dieser Zustand sich manifestieren konnte...denn den Reden folgten immer nur öffentlich wirksame Taten...im HINTERLAND ist immer noch tote Hose, und genau da sind auch die Hochburgen zu finden, die man jetzt so verflucht. Das gilt übrigens auch für Grenzregionen in Bayern...oder seh ich das falsch??
Dieses Thema entwickelt sich ebenso zu einem Reizthema wie die dauernde Wiederholung und Darstellung unsere Kriegsverbrechen...weil ich die Befürchtung hege, dass das ähnlich lange anhalten wird und auch ähnlich negativ empfunden wird von denen, die eben NICHT in dieser Zeit gelebt hatten! Für mich auch ein Grund, diesen Tag nicht MEHR als Feiertag zu betrachten.