... Alles was ich dazu sagen kann ... Es ist das ehrlichste und spontanste Klientel, was ich kenne ... Keine Spielchen , keine Intrigen, offene Zuneigung oder eben offen gezeigtes Misstrauen
Demenzkranke sind zwar ehrlich aber auch sprunghaft und teilweise sehr schwierig.....sollte man nicht vergessen. In lichten Momenten kaum von NORMALEN zu unterscheiden....aber man muss auch mit plötzlichen Ausfälligkeiten rechnen.....keine Klientel für mich.....habe das in der Zeit des Heimaufenhaltes meiner Mutter erleben dürfen......
Henry Ford Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen.
... in der Zeit, wo ich Demenz WG gearbeit habe, liefen sie der Frau mit den weißen Hosen und weißen Haaren, und dem roten shirt hinterher, wie Entenküken ... oder fragten nach der, die ich gerade beschrieben habe ... man muss nen Draht zu ihnen haben, sich auf sie einstellen können, dann macht es Spaß ... und es gibt so viele hübsche und behagliche Momente
... ich kann das ganz gut, wenn ich ausreichend Abstand habe!! ... schwierig ist es, wenn die betroffen sind, die dir nahe stehen, von denen du die ganze Lebensgeschichte weißt ... und man beobachtet, wie sie sich im Laufen des fortschreitenden Prozesses eine Lebensgeschichte basteln, mit der sie gut in den Spiegel schauen können!!
ZitatZunächst war meine Mutter auch richtig angetan. Aber als wir mit dem ganzen Papierkram fast durch waren, meinte sie plötzlich, ein Umzug käme nicht infrage. Sie beschimpfte meinen Vater und mich mit wüsten Ausdrücken. Meinem Mann unterstellte sie, dass er den Umzug nur eingefädelt habe, um sich ihr Haus unter den Nagel zu reißen. Das ist Unsinn. Wir müssen das Haus verkaufen, um die Pflege zu finanzieren. Die Rente meines Vaters reicht dafür nicht annähernd. https://www.brigitte.de/aktuell/gesellsc..._source=webpush
... ich glaube, niemand, der selber betroffen ist, kann wirklich nachvollziehen ... was das eigentlich bedeutet ... allein der Zirkus zum Thema Betreuungsvollmacht macht einen schon wahnsinning ... ich fahre morgen ... am WE mal schnell zwei Transfusionen, was sie wieder völlig aus dem Konzept brachte ... als sie gestern zurückkehrte in ihr neues zu Hause, war wieder alles weg ... komplett durcheinander
... na klar weiss man das ... nicht nur wir ... gerade die behandelnden Ärzte sollten wisse, dass alles, was von der Normalität abweicht ... noch mehr Chaos ist diesen Menschen verursacht ... totale Verunsicherung, vor allem Angst
... ich habe mit meiner am Sonntag bestimmt 6 x telefoniert ... *sag mir mal meine Adresse, die wissen doch gar nicht, wo ich zu Hause bin!!* ... ich habe nicht genug Geld im Portemonnaie, und kann die Fahrer nicht bezahlen ... mein Perso ist nicht da, der wurde mir gestohlen
... manchmal tut sie mir so leid, diese Frau, die ein Leben lang alles und jeden kontrolliert hat
Mitleid ist da genau das verkehrteste. Es MUSS Normalität erzeugt werden. Das ist die notwendige richtschnur. Alles was davon abweicht auch Stimmungen und Gefühle werden als negativ betrachtet. Übrigens..bei meiner war das ähnlich, besonders was du ansprschst, mit der Kontrolle über Jahrzehnte....ich habe es gehasst!!!
Henry Ford Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen.
... ja ich glaube auch, es ist ganz wichtig, normal mit ihnen umzugehen ... nach drei Tage Berlin, Doktores, Amtsgericht, und anderen Kram, ausser Muttern,
... rief mich meine vorhin an und meinte,
Zitat*danke, dass du alles richtig machst!!* ... jeder mag dich hier und loben mich, dass ich so eine tolle Tochter habe!! ... aber sag mal woher kennst du die denn alle?
... damit meint sie das Personal, den Wirt der Cafeteria, den Hausmeister, die Verwaltungsleute, die Küchenfeen
... du ich kenn die genauso lange, wie du, seit dem 5.2.2019!
Zitat... das war der Tag, als ich hier eingezogen bin?
... richtig!!
... ich meine, sie brauchte fast 66 Jahre um dies zu erkennen, was ich und einige andere schon immer wussten
... und als sie mich mit dem Auto meines Lieblingskumpels vorfahren sah, weil meiner nun völlig den Geist aufgegeben hat ... war mein erster Satz: * ... mach dir keine Sorgen, dein Konto ist noch gefüllt!!* ... konnte sie richtig herzhaft lachen!!
... wer hätte gedacht, dass sie erst hilflos werden musste, um stolz auf ihre Tochter sein zu können!!
... da ist noch ne alte Dame, die ihren Rolator immer irgendwo vergisst, das Personal fragt sie nicht, wenn sie mich sieht, stolpert sie auf mich zu und bittet, dass ich ihr suchen helfe. ... meine Ma wird dann immer pampig und sagt ihr dann immer barsch: * also hören sie mal, dass ist meine Tochter!*
... wäre schon witzig, wenn es nicht so deprimierend wäre!!
... alles in Allem, die Situation entspannt sich langsam!! ... es ist ihr Zuhause, ihr letztes, sie akzeptiert, und allein das ist ein Fortschritt in dieser verfahrenen Situation!!